Wenn man sich mit der Landkarte Europas beschäftigt, fällt im Nordatlantik eine große, einsame Insel auf: Island. Majestätische Gletscher, aktive Vulkane, heiße Quellen und eine einzigartige Kultur prägen dieses faszinierende Land. Doch viele Menschen stellen sich eine ganz einfache, aber interessante Frage: Zu welchem Land gehört Island?

Die Antwort darauf ist ebenso eindeutig wie geschichtlich spannend: Island ist ein eigenständiger Staat. Doch hinter dieser einfachen Feststellung verbirgt sich eine bewegte Geschichte, in der Fremdherrschaft, Unabhängigkeitskampf und nationale Identität eine zentrale Rolle spielen. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf Islands politische Zugehörigkeit, seine historische Entwicklung und warum es heute ein stolzes, unabhängiges Land ist.

Island – Eine geographische Einordnung

Bevor wir auf die politische Geschichte eingehen, ist es hilfreich, sich mit Islands Lage vertraut zu machen. Die Insel liegt zwischen Grönland und Norwegen, etwas südlich des Polarkreises, mitten im Nordatlantik. Mit einer Fläche von rund 103.000 Quadratkilometern ist Island etwa so groß wie Portugal, zählt jedoch nur etwa 400.000 Einwohner – was es zu einem der am dünnsten besiedelten Länder Europas macht.

Trotz der geografischen Nähe zu Nordamerika wird Island politisch und kulturell klar Europa zugeordnet. Es ist Mitglied zahlreicher europäischer Organisationen, darunter auch des Schengen-Raums und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR).

Zu welchem Land gehört Island? – Die klare Antwort

Die Frage „Zu welchem Land gehört Island?“ lässt sich heute eindeutig beantworten: Island gehört zu keinem anderen Land. Es ist ein unabhängiger, souveräner Staat.

Seit dem 17. Juni 1944 ist Island offiziell eine Republik. Es besitzt eine eigene Verfassung, ein gewähltes Parlament (Althing), eine eigene Regierung und einen Präsidenten als Staatsoberhaupt. Die isländische Währung ist die Króna, und die Amtssprache ist Isländisch.

Doch um zu verstehen, wie Island zu dieser Unabhängigkeit kam, muss man einen Blick in die Geschichte werfen – denn die Insel war nicht immer unabhängig.

Islands Weg zur Unabhängigkeit

Frühgeschichte und Besiedlung

Island wurde im 9. Jahrhundert n. Chr. von nordischen Siedlern, vor allem aus Norwegen, entdeckt und besiedelt. Bereits im Jahr 930 wurde das Althing gegründet – eines der ältesten Parlamente der Welt. Die frühen Isländer lebten in unabhängigen Stammesgemeinschaften, bis das Land im Jahr 1262 unter norwegische Herrschaft fiel.

Dänische Herrschaft

Nach der Vereinigung der Kronen Norwegens und Dänemarks im späten Mittelalter gelangte Island unter dänische Kontrolle. Die dänische Herrschaft dauerte mehrere Jahrhunderte, in denen Island politisch abhängig war, wirtschaftlich isoliert blieb und stark unter Naturkatastrophen, Epidemien und Armut litt.

Erst im 19. Jahrhundert begannen verstärkte Bestrebungen der isländischen Bevölkerung, mehr Selbstbestimmung zu erlangen. Diese Bewegung wurde maßgeblich durch nationale Dichter, Juristen und Intellektuelle getragen, die auf friedliche Weise mehr Autonomie forderten.

Autonomie und spätere Unabhängigkeit

Im Jahr 1918 wurde Island durch das sogenannte „Unionsgesetz“ ein souveräner Staat in Personalunion mit Dänemark. Das bedeutete, dass Island als Königreich zwar eigene Angelegenheiten selbst regelte, aber weiterhin den dänischen König als Staatsoberhaupt anerkannte.

Der endgültige Schritt zur Unabhängigkeit kam während des Zweiten Weltkriegs. Als Dänemark 1940 von Deutschland besetzt wurde, übernahm Island die volle Kontrolle über seine Außenpolitik. Im Jahr 1944 nutzte die Bevölkerung die Gelegenheit und stimmte in einem Referendum mit überwältigender Mehrheit für die Ausrufung der Republik Island. Am 17. Juni 1944 wurde die Unabhängigkeit offiziell erklärt – Dänemark erkannte diesen Schritt später an.

Island heute – Ein moderner, eigenständiger Staat

Seit seiner Unabhängigkeit hat sich Island zu einem stabilen, demokratischen und wohlhabenden Land entwickelt. Es ist heute ein Paradebeispiel für eine kleine, aber selbstbewusste Nation, die ihre kulturelle Identität bewahrt und gleichzeitig offen für internationale Zusammenarbeit ist.

Island ist kein Mitglied der Europäischen Union, arbeitet jedoch eng mit europäischen Ländern zusammen. Es ist Mitglied der NATO, der EFTA (Europäische Freihandelsassoziation) und beteiligt sich am Schengen-Abkommen. In vielen Bereichen – von Umweltpolitik über Gleichberechtigung bis hin zu Bildung – gilt Island als Vorreiter.

Warum die Frage trotzdem oft gestellt wird

Die Frage „Zu welchem Land gehört Island?“ wird dennoch oft gestellt – aus verschiedenen Gründen:

  1. Geographische Isolation: Aufgrund der abgelegenen Lage und geringen Bevölkerungszahl wird Island oft als „vergessener Fleck“ auf der Landkarte betrachtet.
  2. Historische Bindung an Dänemark: Viele wissen, dass Island einmal unter dänischer Herrschaft stand und vermuten, es sei noch heute Teil davon.
  3. Unterschiedliche Zugehörigkeiten in internationalen Organisationen: Da Island nicht in der EU ist, aber im Schengen-Raum und EWR, entsteht gelegentlich Verwirrung über seinen Status.

Einzigartige Kultur und Identität

Was Island besonders macht, ist die starke nationale Identität. Die Isländer sind stolz auf ihre Sprache, die sich über 1.000 Jahre hinweg kaum verändert hat. Auch das kulturelle Erbe – von den berühmten Sagas über Musik bis hin zur modernen Literatur – spielt eine zentrale Rolle im Selbstverständnis der Bevölkerung.

Trotz der geringen Größe hat Island eine bemerkenswerte Präsenz auf der Weltbühne, nicht zuletzt durch internationale Erfolge im Fußball, eine lebendige Musikszene und den starken Tourismus, der jedes Jahr hunderttausende Besucher anzieht.

Fazit: Zu welchem Land gehört Island?

Zusammenfassend lässt sich sagen: Island gehört zu keinem anderen Land. Es ist eine unabhängige Republik mit eigener Regierung, Verfassung und internationaler Anerkennung. Die Frage „zu welchem Land gehört Island“ ist damit historisch interessant, aber politisch heute eindeutig zu beantworten.

Die bewegte Geschichte Islands – von der norwegischen Besiedlung über die dänische Herrschaft bis zur eigenen Staatlichkeit – ist ein beeindruckendes Beispiel für den langen Weg einer kleinen Nation zur Unabhängigkeit. Heute ist Island ein stolzes, modernes Land mit einer einzigartigen kulturellen Identität und einer wichtigen Rolle in der internationalen Gemeinschaft.

Wer Island besucht oder sich mit seiner Geschichte beschäftigt, erkennt schnell: Diese Insel steht für mehr als Vulkane, Nordlichter und Naturwunder. Sie ist ein Symbol für Freiheit, Durchhaltevermögen und den Stolz einer Nation, die ihren Platz in der Welt selbst bestimmt hat.

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Last Update: June 2, 2025